Modernes Lernen auf Hochschulniveau
Trendstudie Fernstudium 2014: Digitale Medien etablieren sich im Fernstudium
Die Neuen Medien verändern das Hochschulstudium, insbesondere an Fernhochschulen. Fand die Weiterbildung aus der Ferne bis vor einigen Jahren überwiegend mit gedruckten Studienunterlagen statt, eignen sich die Menschen akademisches Wissen heute über digitale Medien an. Das zeigt die Online-Umfrage „Trendstudie Fernstudium 2014“ der Internationalen Hochschule Bad Honnef • Bonn (IUBH) unter 1.047 aktuellen und ehemaligen Fernstudierenden sowie Fernstudieninteressierten. 95 Prozent der Umfrageteilnehmer, die einen Tablet-PC besitzen, würden in Zukunft wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich mit diesem Gerät für ihr Fernstudium lernen. Fast die Hälfte der Smartphone-Besitzer kann sich vorstellen, das Smartphone fürs Studium zu nutzen (46 Prozent). „Das Fernstudium ist zum Online-Studium geworden“, so Prof. Dr. Holger Sommerfeldt, Prorektor IUBH Fernstudium. „Außerdem haben sich alternative Lernformate etabliert, die akademisches Wissen über mobile Endgeräte vermitteln.“
Wer sich auf Hochschulniveau weiterbilden möchte, muss nicht mehr zwangsläufig ein ganzes Studium absolvieren. Die neuen Lernformen ermöglichen eine flexible, bedarfsorientierte Weiterbildung, die manchmal sogar kostenfrei ist.
Anforderungen an Weiterbildung verändern sich
Der Arbeitsalltag der Deutschen hat sich verändert: Die Halbwertszeit von Wissen verringert sich, und Fachkenntnisse müssen regelmäßig auf den neuesten Stand gebracht werden. Auch die Mobilität nimmt zu: Es gibt in Deutschland zehn Millionen Geschäftsreisende, 35 Prozent der Deutschen pendeln zur Arbeit. Mehr als die Hälfte aller Arbeitnehmer macht regelmäßig Überstunden und kann daher feste Abendtermine zur Weiterbildung nur schwer einhalten. „Flexibilität ist das A und O“, so Sommerfeldt. „Vor allem junge Menschen erwarten, dass sich berufsbegleitende Weiterbildungen an ihre individuelle Arbeits- und Lebenssituation anpassen.“ Als eine der ersten Hochschulen in Deutschland bietet die IUBH daher ein reines Online-Studium an, das ohne verpflichtende Präsenzveranstaltungen und feste Termine auskommt. „Unsere Studierenden entscheiden selbst, wann und wo sie lernen. Lediglich die Prüfungen legen sie in einem Studienzentrum in ihrer Nähe ab, aber auch diese Termine können sie frei wählen.“
Moderne Lernformen
Neue Lernformen und -technologien ermöglichen es den Nutzern, Weiterbildung ganz nach ihren individuellen Bedürfnissen zu gestalten. Viele Lerninhalte können spontan in dem Moment abgerufen werden, in dem sie benötigt werden.
• Ein Online-Studium dauert mehrere Semester und schließt mit einem akademischen Grad ab. Der Studierende lernt überwiegend räumlich und zeitlich unabhängig von der Fernhochschule. Die Wissensvermittlung findet über digitale Medien statt, zum Beispiel in Form von Videovorlesungen oder Gruppenarbeiten in einem virtuellen Klassenzimmer. Die IUBH bietet ein solches Online-Studium ohne verpflichtende Präsenzveranstaltungen an. Treffpunkt für die Studierenden ist der Online-Campus, auf dem auch digitale Skripte, virtuelle Tutorien und Selbsttests bereit stehen. Wer keinen akademischen Grad erwerben, sondern sich nur in einem bestimmten Bereich weiterbilden möchte, stellt sich seine Online-Weiterbildung im FlexLearning-Programm aus 100 Modulen selbst zusammen und erhält ein Zertifikat. Er wird während des Kurses von einem Tutor betreut. Online-Studienangebote müssen in Deutschland von der Staatlichen Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU) zugelassen werden, die die Qualität der Inhalte sicherstellt und die Verträge nach dem Fernunterrichtsschutzgesetz überprüft.
• Mobile Learning bezeichnet das Lernen mit mobilen Endgeräten wie zum Beispiel Smartphones und Tablet-PCs. Diese Lernmethode funktioniert als Bestandteil von umfassenderen Weiterbildungen oder als eigenständiges Angebot, zum Beispiel in Form von Apps. Einige dieser Apps für mobile Geräte sind kostenfrei, beispielsweise Vokabeltrainer. Beim Mobile Learning binden die Nutzer ihre Lerneinheiten flexibel in ihren Tagesablauf ein. Sie bilden sich ortsunabhängig und häufig spontan weiter, zum Beispiel an der Bushaltestelle oder im Wartezimmer. Die IUBH bereitet die Studienunterlagen für die Nutzung mit mobilen Endgeräten auf und stellt ihren Fernstudierenden zu Beginn des Studiums ein iPad zur Verfügung, damit diese jederzeit und überall ihren Lernstoff bearbeiten können.
• Beim Micro Learning werden kleine Lerneinheiten bereitgestellt, sogenannte „Learning Nuggets“. Sie sind so gestaltet, dass sie sich gut zwischendurch nutzen lassen, zum Beispiel beim Mobile Learning. Daher müssen die Lerneinheiten speziellen Anforderungen gerecht werden: Sie sollten maximal zehn Minuten lang sein, Unterbrechungen ermöglichen und Ablenkungen sowie Umgebungsgeräusche berücksichtigen. Die IUBH produziert beispielsweise Videovorlesungen, sogenannte Vodcasts, die sich Studierende und Interessierte kostenlos auf YouTube oder iTunesU ansehen können.
• Social Learning bezeichnet das gemeinsame Lernen mit Hilfe von Social Media-Technologien. In der betrieblichen Weiterbildung werden beispielsweise Wikis eingesetzt, um gemeinsam Wissen zu sammeln. Im Online-Studium bewerten Studierende in sogenannten „Peer-to-Peer-Reviews“ gegenseitig ihre Hausarbeiten oder erstellen zusammen Online-Karteikarten. Sie nutzen außerdem soziale Netzwerke, Blogs und Foren, um Fragen zum Studium zu diskutieren und gemeinsam Dokumente zur Klausurvorbereitung zu erarbeiten.
• Massive Open Online Courses (MOOCs) werden meist von Hochschulen initiiert und vermitteln akademisches Wissen in Form von Videovorlesungen, digitalen Skripten und Online-Tests. Die Kurse haben keine Zugangsbeschränkungen und sind oftmals kostenfrei. Der Austausch der Teilnehmer findet in sozialen Netzwerken, Blogs und Wikis statt.
Die Infografik „Flexible Lernformate – Welche Lernform passt zu mir?“ hilft Weiterbildungsinteressierten bei der Entscheidung für die richtige Lernform.
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!