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5 Fragen an: Michael Hübler

Michael Hübler wurde 1972 in Geislingen/Steige geboren. Nach dem Studium der Diplom-Pädagogik und einer leitenden Funktion in einer Non-Profit-Organisation kam er 2006 dort an, wo er sich am wohlsten fühlt: auf dem freien Markt. Der Coach, Trainer und Berater arbeitet und lebt zusammen mit seiner Frau und zwei Kindern in Fürth/Franken. Neben seinen Buchveröffentlichungen verfasst er regelmäßig Blog-Artikel. Seine Themenschwerpunkte sind Emotionale Kompetenzen, Führung und Kommunikation.

1. Welche Folgen haben unmotivierte Mitarbeiter für den Unternehmenserfolg?

Stellen Sie sich einen Panzer vor, der bei laufendem Motor auf der Stelle rotiert. Er bewegt sich nicht von der Fleck, verbraucht aber dennoch eine Menge Energie. Er muss regelmäßig gewartet und repariert werden, kommt aber keinen Meter vorwärts. Das heisst: Dienst nach Vorschrift und Stagnation. Innovationen Fehlanzeige.

2. Gibt es ein Geheimrezept zur Mitarbeitermotivation?

Wenn ein Mitarbeiter in die innere Emigration als Spitze des Unmotivations-Eisbergs geht, sind die Ursachen meist schon einige Zeit her. Wenn ich in meinen Seminaren nachhake, warum der Mitarbeitender so unmotiviert ist, kommt nach und nach heraus, dass er herumgereicht wurde oder sich auf eine höhere Stelle beworben hatte, aber nicht genommen wurde. Irgendwann in den letzten Jahren wurde der Mitarbeiter verloren. Und was hat er verloren? Die Bindung! Die Bindung zum Vorgesetzen. Die Bindung zum Team. Die Bindung zum Unternehmen. Machen Sie als Chef drei Kreuze, wenn Ihre Mitarbeiter sich bei Ihnen beschweren. Offensichtlich haben sie immer noch genügend Vertrauen in Sie, um mit ihren Anliegen zu Ihnen zu kommen. Wenn sie es nicht mehr tun, gehen Sie zu ihren Mitarbeitern und beschäftigen sich mit ihren Sorgen und ihrem Ärger. Zeigen Sie Verständnis, auch wenn Sie die Umstände oft nicht ändern können. Und haben Sie Geduld. Verlorene Motivation benötigt Zeit, um sie wieder aufzubauen. Doch ohne Bindung keine dauerhafte Motivation! Oder würden Sie für jemanden mehr tun als nötig, den Sie nicht leiden können oder den Sie nicht respektieren?

3. Wie können Führungskräfte die Motivation Ihrer Mitarbeiter überprüfen?

Fragen, Fragen, Fragen. Wer eine gute Beziehung zu seinen Mitarbeitern hat, weiß, was sie bewegt. Wer es nicht weiß, fragt nach, am besten in unverfänglichen Situationen, z.B. im Rahmen eines regelmäßigen Management by walking around. Es gibt kaum schlimmere Vorgesetzen-Fehler, als nur dann aufzutauchen, wenn etwas schief läuft. Und mit regelmäßig meine ich nicht „einmal im Jahr“.

4. Welche Benefits gelten als besonders motivierend?

Benefits beleuchten zum einen den Aspekt der Wertschätzung. Hierbei ist es firmenkulturabhängig, was ein Mitarbeiter für wertschätzend erachtet. Sprich: Was ist gängig? Was ist normal? Und bekomme ich mehr als die anderen? Daneben spielt jedoch, wie immer bei der Motivation, die persönliche Lebenslage und individuelle Struktur des Mitarbeitenden die Hauptrolle: Ob der Aufenthalt in einem Wellnesshotel, ein Kantinen-Gutschein, ein Wäscherei-Bon oder die Kostenübernahme des Kita-Platzes motivierender ist, entscheidet letztlich der Mitarbeiter selbst? Denn: Nicht der, der gibt, entscheidet über den Wert eines Benefits, sondern der, der ihn bekommt. Wenn wir Neurowissenschaftlern wie Joachim Bauer glauben schenken, befinden sich in unserem Gehirn drei Motivationssysteme: Das erste bezieht sich darauf, persönlich etwas darzustellen und Verantwortung zu übernehmen. Hier können Ehrungen, ein teurer Wellnessaufenthalt oder der Parkplatz in der ersten Reihe motivierend wirken. Das zweite System bezieht sich auf unsere Sicherheit. Der Kita-Platz kann einem Mitarbeiter die Sicherheit geben, dass das eigene Kind gut versorgt ist. Aber auch der Wellnessurlaub kann das Signal aussenden: Deine Gesundheit, eng mit der Sicherheit im Gehirn gekoppelt, ist uns wichtig. Das dritte System schließlich betrifft unsere Kreativität. Auch diese kann angetriggert werden, wenn der Kita-Platz organisiert ist. Denn damit kann sich das Gehirn spannenderen Dingen zuwenden. Doch anstatt eines Wellnessaufenthalts wirkt hier ein Forbildungswochenende motivierender. Jeder Mitarbeiter hat etwas von jedem System in sich. Doch die Ausprägungen sind unterschiedlich. Wenn Sie herausfinden, was Ihren Mitarbeiter antriggert, besitzen Sie den Schlüssel zu seiner Motivation!

5. Wenn die Führungskraft versagt: Wie motivieren Arbeitnehmer sich selber, wenn Sie merken, dass Ihre Begeisterung für den Job nachlässt?

Sie könnten sich sagen: Irgendwann geht auch mein Chef in Rente! Im Ernst: Motivation ist Chef-Sache. Doch wenn der Chef versagt, könnte ich als Mitarbeiter immer noch eine Bindung an mein Unternehmen oder an mein Team haben. Wenn wir an die drei Motivationssysteme denken: Ein Machtmensch wird sich davon nicht unterkriegen lassen. Er wird darauf hinarbeiten, früher oder später selbst in eine verantwortungsvolle Position zu kommen. Der Kreative wird versuchen, sich so gut es geht vor seinem Vorgesetzen zu schützen und seinen Freiraum entsprechend kreativ nutzen. Der Sicherheitsmensch hingegen ist am gefährdetsten. Er ist am abhängigsten von Feedback. Wenn dies von oben oder der Seite ausbleibt, wird er nach und nach in die innere Emigration getrieben.

Das Buch „Mitarbeitermotivation – Die neue Lust auf Leistung“ von Michael Hübler erschien im BusinessVillage Verlag.

 

Führungskompetenz: Teammotivation

Im Job: Neuer Schwung nach dem Mittagstief

Besonders freitags kann es schwer sein, sich nach dem Mittagstief noch einmal zu motivieren. Geist und Körper sind schon voll in Wochenendstimmung und die kurze Auszeit vom Arbeiten hat ihren Rest getan. Mit diesen Tricks nutzen Sie die letzten Stunden vor dem Wochenende noch einmal sinnvoll.

Bewegung an der frischen Luft

Ein paar Schritte an der frischen Luft regen die Verdauung an und versorgen Ihren Körper mit frischem Sauerstoff. Dies führt zum einen dazu, dass Ihr Körper neue Kraft tankt und verhindert gleichzeitig, dass Sie sich durch ein zu starkes Völlegefühl unwohl und träge fühlen. Planen Sie Ihre Mittagspause deswegen idealerweise so, dass Ihnen nach dem Essen noch etwas Zeit bleibt, die Büroräume kurz zu verlassen. Am besten nehmen Sie hierbei auch gar kein Handy mit, damit Sie nicht doch wieder dazu verleitet werden auf den Bildschirm zu starren. Die Auszeit an der frischen Luft sollten Sie ganz bewusst dazu nutzen, sich von äußeren Einflüssen und Eindrücken zu entfernen und Körper und Geist eine Pause zu gönnen.

„Brainfood“ statt Schokoriegel

Der Begriff Brainfood umfasst Lebensmittel, die Energielieferanten für unser Gehirn sind. Hierzu zählen Beispielsweise Avocados, Lachs und Nüsse. Diese Nahrungsmittel dienen dazu, die Konzentration und Leistungsfähigkeit zu steigern und gleichzeitig Stress zu reduzieren.
Wenn Sie nach dem Mittagsessen noch etwas snacken wollen lautet die Antwort auf die Frage „Kaffee oder Schokolade?“ deswegen „Obst und Gemüse“. Dies sind Energielieferanten, die Ihnen helfen, neue Kraft zu tanken und Sie im Gegensatz zu süßen Snacks nicht noch weiter nach unten reißen. Auch Ihr Mittagsessen sollten Sie entsprechend wählen. Leichte Fisch- und Gemüse-Varianten sind empfehlenswerter, als ein Burger- oder Pizza-Gericht vom Imbiss gegenüber.
Ausnahmen dürfen hier natürlich von Zeit zu Zeit trotzdem gerne gemacht werden!

Powernapping

In Deutschland steckt diese Art der Mittagspause leider noch in den Kinderschuhen. Das Powernapping beschreibt einen kurzen Mittagsschlaf von 20 bis 30 Minuten. Studien haben gezeigt, dass diese Form des Kurzschlafens nicht die Müdigkeit, sondern gegenteilig die Konzentration steigert. Powernapping wirkt sich positiv auf die Leistung des Kurzzeitgedächtnisses aus und beugt Erschöpfungszustände vor. Wichtig hierbei ist es nur, dass Sie sich an die Zeitspanne von 20 bis 30 Minuten halten. Ein längerer Mittagsschlaf kann schnell dazu führen, dass Sie sich anschließend müder fühlen als vorher, weil die Gefahr droht, in den Tiefschlaf abzurutschen. Wer von zu Hause aus arbeitet oder frei hat, kann den kurzen Mittagsschlaf natürlich leicht einbauen. Schwieriger wird es im Büro, wo schiefe Blicke von Kollegen uns davon abhalten, den Kopf auf dem Schreibtisch abzulegen. Wenn Sie damit umgehen können, sollten Sie es jedoch auf jeden Fall ausprobieren. Für eine Erholung des Körpers ist auch nicht notwendig, im Liegen zu schlafen. Die ideale Zeit für einen Powernap liegt zwischen 13.00 und 14.00 Uhr, am besten nach dem Essen, weil der Körper dann seine Energie auf die Verdauung konzentrieren kann.

Auch wenn unser Biorhythmus das Mittagstief also fördert, gibt es kleine Tricks, die Müdigkeit zumindest zu verringern. Probieren Sie es einfach aus!

Mitarbeitermotivation: Voraussetzung für den Unternehmenserfolg

Demotivierte Mitarbeiter deprimieren nicht nur sich selber und ihr direktes Kollegenumfeld, sondern sorgen auch dafür, dass das Unternehmensergebnis schlechter ausfällt. Wer bei der Arbeit nicht motiviert ist, erfüllt Aufgaben nur halbherzig und ohne jegliche Hingebung. Damit wird enormes Potential verschenkt. Neben der Selbstmotivation für die jeder einzelne individuell Verantwortung übernimmt, ist es auch wichtig, Impulse von außen zu setzen. Mit verschiedenen Instrumenten, kann Ihnen das gelingen.

1. Gutscheine statt Geld

Gehaltserhöhungen sind wohl der älteste je genutzte Motivator im Job. Was sich in den vergangenen Jahren jedoch immer stärker herauskristallisiert hat, ist, dass diese Belohnung nur kurzfristig die Motivation steigert. Wenn Sie materielle Instrumente als Motivatoren einsetzen möchten, ist es deswegen ratsamer, Belohnungen zu wählen, die in Erinnerung bleiben. Hierbei können Sie beispielsweise mit Gutscheinen für Events oder Sachbezüge arbeiten. Der Einsatz eines Gutscheines hat dabei im Vergleich zu Geldbeträgen den Vorteil, dass dieser bei Einlösung noch mit Geber und Anlass verbunden wird und nicht in der Anonymität des Mitarbeiterkontos verschwindet. Dadurch ist der Motivationsfaktor automatisch höher. Außerdem ist auch eine individuelle Anpassung möglich. Je nach Mitarbeiter und Branche kann beispielsweise ein Event- oder Tankgutschein eingesetzt werden. Mit der Supercard von Aral können Sie Ihren Mitarbeitern beispielsweise ein steuerfreies Extra zukommen lassen, welches Sie auch noch individuell anpassen können, indem Sie Ihr Firmenlogo auf die Karte drucken lassen. Beachten müssen Sie dabei lediglich, dass der Maximal-Betrag pro Arbeitnehmer/Monat 44€ nicht überschreiten darf.

2. Ziele

Definieren Sie klare Ziele, die Ihre Mitarbeiter innerhalb eines festgelegten Zeitraums erreichen müssen. Dies kann beispielsweise im Mitarbeitergespräch gemacht werden. Durch den klar definierten Zeitraum und Erreichungsgrad, wird der Ansporn erhöht und die Wertschätzung der eigenen Person steigt, wenn ein Mitarbeiter genau weiß, wofür er gerade seine Aufgaben erledigt und welches Ziel dabei verfolgt wird. Wichtig bei der Zieldefinition ist es auch, dass Sie den Mitarbeitern nicht nur Ihr Teilziel verständlich machen, sondern dieses auch in den Kontext des Gesamtzieles des Unternehmens setzen. Dadurch wird einem jeden Angestellten bewusst, welche Rolle er innerhalb des Gesamtunternehmens spielt und wie wichtig die eigentliche Aufgabe tatsächlich ist, wenn Sie doch ein Teilbeitrag zur Erfüllung der Gesamtunternehmensaufgabe leistet.

3. Autonomie

Sobald die Ziele definiert sind, gilt es den Mitarbeitern Freiräume zu lassen. Kontrollieren Sie nicht jeden einzelnen Schritt und jede E-Mail, die an einen Kunden geht. Lernen Sie zu Vertrauen und Aufgaben wirklich zu delegieren und abzugeben. Das erleichtert nicht nur Ihren eigenen Arbeitsalltag, sondern schafft auch Motivation. Wer Vertrauen entgegengebracht bekommt, weiß, dass der Gegenüber darauf setzt, dass man seine Aufgabe gewissenhaft erfüllt. Dementsprechend wird auch die Motivation steigen, genau diese Gewissenhaftigkeit zu erfüllen.

Grundsätzlich ist zu betonen: Gehen Sie individuell auf jeden einzelnen Arbeitnehmer ein und setzen Sie sich damit auseinander, welcher Motivator welchen Mitarbeiter anspornt.