Tinnitus und Hörverlust

Rauschen, Pfeifen, Klopfen oder Zischen: Jeder zweite Mensch leidet irgendwann in seinem Leben an Ohrgeräuschen, dem sogenannten Tinnitus. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: In Deutschland leben ca. 3 Millionen Menschen mit Tinnitus- Symptomen. Was viele nicht wissen: Bei über 80 Prozent der Betroffenen tritt Tinnitus in Kombination mit Innenohrschwerhörigkeit tritt.

„Permanente Ohrgeräusche sind nicht nur anstrengend, sondern können die Lebensqualität extrem beeinträchtigen. Zu den Auswirkungen eines Tinnitus- Leiden zählen z.B. Übernervosität, Konzentrationsschwäche, Schlafstörungen bis hin zu depressiven Zuständen“, erklärt Prof. Dr. Arneborg Ernst, Direktor der HNO-Klinik am UKB in Berlin. Doch nicht bei allen tritt der Tinnitus gleich auf: Ausprägung, Ursachen und Auswirkungen sind vielfältig, und jeder Betroffene nimmt den Tinnitus anders wahr.

Ursachen: Lärm und Stress – Auslöser Nummer 1 für Tinnitus

Jahrelanges Arbeiten in lauter Umgebung, z.B. in Fabriken, an Maschinen oder im Straßenbau, aber auch Dauerbeschallung durch iPod, MP3-Player oder in Diskotheken und auf Konzerten können einen dauerhaften Störton zur Folge haben. Dazu kommt: Ohne geeigneten Gehörschutz erhöht sich nicht nur das Tinnitus-, sondern auch das Hörverlustrisiko.

Vier von fünf Menschen mit Tinnitus leiden auch an Hörverlust

Aktuelle Studien belegen: Vier von fünf Personen mit Tinnitus leiden auch an Hörverlust. Damit verstärkt sich das Tinnitus-Leiden für die Betroffenen; die innere Lärmquelle wird nochmals präsenter, denn sie wird vom Alltagslärm nicht mehr überdeckt. Die Folge: eine zusätzliche Belastung und weitere Verminderung der Lebensqualität. „Hier kann oft ein Hörgerät Linderung verschaffen: Es gleicht den Hörverlust aus, verstärkt damit den Umweltschall und überlagert so den Tinnitus“, sagt Marco Faltus, Leiter der Audiologie bei Phonak. Ziel einer erfolgreichen Tinnitus-Behandlung ist es nicht, das Störgeräusch zu beseitigen, sondern dessen Intensität und Häufigkeit in der Wahrnehmung zu reduzieren. „Die Zeit, in der eine Person ihren Tinnitus bewusst wahrnimmt, soll möglichst minimiert werden. Einen wertvollen Beitrag kann dabei ein Hörgerät mit Tinnitus Option leisten, wie

z.B. das Audéo Q von Phonak. Hörgeräte mit Tinnitus Option sind in der Lage, den Tinnitus durch einen Gegenschall einzuhüllen. Der Störton wird dabei gedämpft und abgemildert. Je flexibler die Hörgeräte eingestellt werden können, desto effektiver können sie den Tinnitus- Ton einhüllen“, so der Experte Marco Faltus weiter. Smartphone Nutzern stehen zudem eine Vielzahl von Tinnitus-Apps zur Verfügung, die begleitend zur Tinnitus-Therapie, mit Betreuung durch den Hörgeräteakustiker, eingesetzt werden können. Sie ermöglichen u.a. das Zusammenstellen von Klangplänen. Dort werden Klänge abgespeichert, die aufgerufen werden können, wenn der Tinnitus besonders störend ist, um Linderung zu verschaffen

 

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